#18 TG

Szene XVIII: Sagenwelt

Reisebloggerin Janine: Schleimerinnen! Lebt sich très confortable unterm Dachgiebel, n’est-ce pas?

Reisebloggerin Josephine: Ähm, worum geht’s?

Reisebloggerin Coco: Frag nicht so dumm!!!!!

Reiseblogger Volker: Warum bewohnen ausgerechnet 5 Lach-tanten das fein ausgestattete Chambre d’hôtes, während der Rest in unzumutbaren Mauselöchern logiert?

Reisebloggerin Lana: WIE NEIDSCH KÖNNEN MENSCHEN NUR SEIN?????

Reisebloggerin Josephine: GEHT EUCH ÜBERHAUPT NICHTS AN!!!!!

Reisebloggerin Chloe: IM ABOSLUTISMUS STEHEN NUN MAL EINIGE IN WEITAUS HÖHERER GUNST!!!!! HABT IHR’N PROBLEM DAMIT?????

Reiseblogger Lars: Ah, ihr meint, die altbewährte Mätressen-wirtschaft feiert im hochehrwürdigen Nouveau Château de Versailles fröhliche Urständ?

Reiseblogger Volker: So wie Delara mit Eugène Antoine Bertrand Marquis de St. Benoît vorm Souper herumturtelte. Bestimmt sorgte Mister Loverman zum Lohn dafür, dass Dennis gewisse Extrawürste brät.

Reiseblogger Delara: DU LÜGNER!!!!! DU VERLEUMDER!!!!! GAR NICHT WAHR!!!!! ICH BIN NICHT SO EINE!!!!! DENNIS, VERBIETE IHM DEN MUND!!!!!

Reisebloggerin Viktoria: Leutchen, bitte, beruhigt eure erhitzten Gemüter! Ja, wir Zukurzgekommenen sind uns alle einig, es hätte wohnlich bequemer ausfallen können; ist halt so, andere Länder, andere Sitten. Finde dafür diese originelle Begrüßung sooooo was von schnuckelig!

Reisebloggerin Louise: Richtig einladend.

Reisebloggerin Delara: Pssssst, hat Dennis angebracht!

Reisebloggerin Lana: Pssssst, woher weißt du das?

Reisebloggerin Delara: Pssssst, Eugène, hihihihihihihihihihi!

Reisebloggerinnen Lana, Muriel: Josephine, Chloe: Hihihihi-hihihihihihi!

Reiseblogger Michael: Das Châmbre d’hôtes wär mir lieber.

Reisebloggerin Lana: Nörgler.

Reisebloggerin Josephine: Ungelogen jetzt, hier fühle ich mich als Bloggerin tatsächlich wie im Märchenreich. Wohin du in Schloss Philippsruhe schaust, ohne Ausnahme laufen alle wie um 1775/1780 gekleidet, von der gräflichen Familie bis zur untersten Dienstmagd.

Reisebloggerin: Viktoria: Doch nicht nur im Schloss, in der gesamten Grafschaft. Gleich bei meiner Ankunft im Hanauer Hauptbahnhof begegneten mir auf dem Weg vom Bahnsteig runter zum Bahnhofsvorplatz zahlreiche Menschen, die stolz à la mode trugen.

Reisebloggerin Coco: Ja, historische Gewandung ziert in auffälliger Weise das Straßenbild.

Reisebloggerin Janine: Bei unserer Einführungsveranstaltung erklärte Dennis auf Josephine Nachfrage, modische Verpflichtung bestehe für den Ersten und Zweiten Stand; wobei in den zugrunde liegenden Rechtsvorschriften explizit die Jahre 1775 bis 1780 als années modique généreaux formuliert sind.

Reisebloggerin Viktoria: Parallel dazu gelten Kutschen und Sänften im Straßenverkehrsrecht als den übrigen Verkehrsmitteln vollkommen gleichgestellt. Ich dachte zuerst an einen wunder-schönen Traum, als auf dem Bahnhofsvorplatz 2 Kutscher mit Pferdekarosse warteten. Fühlte mich während der Fahrt wie eine Prinzessin. Autos, Busse, Motoräder, LKWs, alles zuckelte gemächlich hinterher.

Reisebloggerin Muriel: Und wehe, wen sie beim Hupen oder unerlaubten Überholmanövern erwischen, der zahlt saftiges Bußgeld.

Reisebloggerin Lana: Sorry, Franziska, muss echt mal was gegen eure Landeshauptstadt loswerden. Fiaker fahren kannst du dir in Wien schenken. Empfinde es -jetzt wo wir grad das Thema anschneiden- im Nachhinein als pure Geldverschwendung.

Reisebloggerin Delara: Du auch?

Reisebloggern Lana: Künstlich.

Reisebloggerin Delara: Für zahlende Besucher.

Reisebloggerin Lana: Kleine Rundfahrt, 20 Minuten, 60 Euro.

Reisebloggerin Josephine: Puh, gesalzen.

Reisebloggerin Lana: HANAU dagegen eine ganz andere Nummer.

Reisebloggerin Delara: Stilecht?

Reisebloggerin Lana: Stilecht!

Reisebloggerin Delara: In Wien kostspielige nostalgische Touristenunterhaltung.

Reisebloggerin Lana: In Hanau fester Bestandteil des Staatsverständnisses.

Reisebloggerin Muriel: Konsequent. Schließlich kannte man damals keine Autos.

Reisebloggerin Lana: Trägst du authentisch Kleidung wie um 1775/1780 nutzt du logischerweise Kutschen und Sänften.

Reisebloggerin Josephine: Logisch.

Reisebloggerin Muriel: Auf jeden Fall.

Reisebloggerin Chloe: Glaubt ihr, Schneewittchen, Dornröschen sowie die übrigen Grimm’schen Figuren lebten gleichfalls im 18.Jahrundert?

Reisebloggerin Josephine: 100%. Dennis lässt jene vom Absolutismus geprägte Epoche wiederaufleben, damit sich ein jeder in seiner Grafschaft im real gewordenen Land der Frau Holle wähnt. Eine neue Ära, in welcher das Wünschen wieder hilft.

Reisebloggerin Lana: Expertin. Und Schloss Philippsruhe als Nouveau Château de Versailles, als Neues Versailles am Main, glanzvoller Mittelpunkt märchenhaften Wohlbefindens.

Reisebloggerin Delara: Wir fassen zusammen: Dennis‘ 2017 reaktivierte Grafschaft Hanau-Münzenberg, verwunschenes Märchenreich mit der Brüder-Grimm-Stadt Hanau als Haupt-stadt.

Reisebloggerin Chloe: Ein magisches Reich voll zauberhafter Fantasie.

Reisebloggerin Muriel: Gegenentwurf zur leeren, entzauberten Postmoderne.

Reisebloggerin Josephine: Meine Güte!!!!! Hab ich mich soeben erschreckt!!!!!

Reisebloggerin Lana: Mein Gott, was ist los, Süße?????

Reisebloggerin Josephine: Bin felsenfest davon überzeugt gewesen, dass dahinten Der gestiefelte Kater ums Eck biegt.

Reisebloggerin Delara: Uuuuups, Mädels, dreht euch lieber in entgegengesetzte Richtung! HEYYYYY, WARTET AUF UNS!!!!!

Reisebloggerin Lana: DIE HABEN UNS STEHEN GELASSEN!!!!!

29. 03. 2025

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